Ernährung in den ersten 12 Monaten

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Schon bevor das neue Familienmitglied auf der Welt ist, stellen sich werdende Mütter die Frage, ob sie das Baby stillen oder mit dem Fläschchen aufziehen möchten. Ganz klar, stillen gilt als das Beste für den neuen Erdenbürger und sollte unbedingt probiert werden. Jedoch kann es unter Umständen nicht möglich sein, dass Du dein Baby anlegst. Wie der Ernährungsplan für deinen Liebling im ersten Lebensjahr aussehen sollte, erklären wir hier.


Die Entscheidung, ob Du stillen möchtest oder nicht, hat auch Einfluss auf die Anschaffung der Baby Erstausstattung. Stillen ist die natürlichste Sache der Welt. Auch wenn in den Medien immer wieder Aufsehen erregt wird, weil eine Mutter ihrem Kind in der Öffentlichkeit die Brust gibt, ist es die beste und nicht zuletzt einfachste Form, den Hunger deines Babys zu stillen.

Wenn du dein Baby zur Welt gebracht hast, solltest du großen Wert darauf legen, das Baby sofort zu dir ins Bett zu holen. Die Nähe zum Neugeborenen sorgt nicht nur für unbändige Glücksgefühle, sondern lässt auch die Milch einschießen. Mit Hilfe der Hebamme solltest du schon bald nach der Entbindung dein Kind an die Brust legen, damit du bereits ein erstes Gefühl für das Stillen entwickelst. Zuhause kann ein Stillkissen helfen, eine bequeme Haltung einzunehmen.

Es ist auch ganz normal, wenn du zunächst ängstlich bist, ob die Muttermilch die dein Körper produziert, auch ausreichend zur Ernährung deines Kindes ist. Du solltest keine Bedenken haben, denn der Magen deines Babys ist noch sehr klein, es kann ohnehin zunächst nur wenige Milliliter aus der Brust saugen. Schnell wirst du merken, was das Stillen für dich und deinen Nachwuchs bedeutet, denn stillen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Nicht nur, dass dein Kind über die Muttermilch mit allen wichtigen Nährstoffen, die der kleine Mensch benötigt, versorgt wird, der enge Körperkontakt stärkt die Bindung und schüttet bei dir das Hormon Oxytocin aus, das nicht nur die Rückbildung der Gebärmutter fördert und beim Verlust von restlichen Babypfunden hilft, sondern auch Glücksgefühle ausschüttet. Außerdem, so sagen Wissenschaftler, soll Stillen das Brustkrebsrisiko deutlich reduzieren.

Stillen ist jederzeit und überall möglich und wirkt sich auch gesundheitlich auf das Kind aus. Babys, die gestillt wurden, erkranken seltener und sind seltener Übergewichtig als Kinder die mit der Flasche ernährt wurden. Außerdem verringert sich das Risiko des plötzlichen Kindstods bei gestillten Neugeborenen.

Milch aus dem Fläschchen

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Es kann vorkommen, dass es aus unterschiedlichen Gründen mit dem stillen nicht klappt. In diesem Fall solltest du dir aber keine Sorgen machen oder gar die Schuld geben. Es gibt heutzutage Fläschchennahrung, die der natürlichen Muttermilch nachempfunden ist und kaum Unterschiede zeigt.

Pre oder 1 Milch ist die Milch, die der Muttermilch am nächsten kommt und für Neugeborene geeignet sind. Wenn du dich gegen das Stillen entscheidest oder andere Gründe gegen das Stillen sprechen, wird das Krankenhausteam oder deine Hebamme dir eine Milch empfehlen, die deinem Kind auch in den ersten Lebenstagen im Krankenhaus gegeben wird. Die Muttermilch mit dem Vermerk Pre, beziehungsweise 1 kann das ganze erste Lebensjahr gefüttert werden, denn sie enthält alle wichtigen Nährstoffe, die für ein Baby wichtig sind. Auch kann die Säuglingsmilch zusätzlich zur Muttermilch gegeben werden, sollte die Menge in der Brust nicht ausreichend sein.

Viele Mütter machen sich Gedanken, das die Fütterung aus der Milch schlechter ist als das Stillen. Vom Nährstoffgehalt kann man davon ausgehen, dass Flaschenkinder ebenso gut versorgt werden wie diejenigen, die an der mütterlichen Brust trinken. Mit extra Kuschelstunden kann man Flaschenkindern auch die Geborgenheit geben, die andere Babys beim Stillen erhalten. Viel Liebe und Zuneigung sind ohnehin das Wichtigste in den ersten Lebensmonaten.

Beikost

Sind die ersten Monate gut überstanden, kann man nach Absprache mit dem Kinderarzt mit der Beikost beginnen. Unser Kinderarzt empfahl beim ersten Kind (ein Frühchen), nach fünf Monaten mit der Beikost anzufangen, unsere zweite Tochter begann sogar schon mit vier Monaten mit der Beikost. Es kam mir zwar etwas früh vor und auch du wirst vielleicht denken, die Zeit mit Brust oder Flasche könnte gerne noch etwas weiter gehen. Aber man kann und sollte da ruhig auf das Fachwissen der Kinderärzte vertrauen, immerhin benötigt das Kind im Laufe der Zeit immer mehr Vitamine und Nährstoffe, die spätestens ab dem 7. Lebensmonat nicht mehr ausreichend mit der Milch aufgenommen werden können.

Durch den Mutterinstinkt kannst du aber meist auch spüren, wann dein Kind soweit ist, dass es nicht mehr nur aus der Flasche oder der Brust genährt werden möchte. Verfolgt es euch mit den Augen wenn ihr esst? Möchte es auch etwas von deinem Abendessen abhaben? Dann wird es Zeit für Beikost.

Wichtig ist, den richtigen Zeitpunkt für die ersten Löffelchen Brei zu erkennen. Wenn das Kind krank ist, vielleicht den ersten Zahn bekommen oder du selbst in einer stressigen Zeit bist, sollte man die ersten Erfahrungen mit der Beikost auf eine ruhige Zeit verschieben. Dem kleinen Kind den ersten Brei schmackhaft zu machen kann nämlich etwas langwierig sein. Babys kennen bislang nur den Geschmack der Milch die es aus der Brust oder Flasche bekommt. Der Geschmack von Möhren, Kürbis oder Pastinaken ist für die Kinder nicht nur ungewohnt, sondern muss auch im Magen verarbeitet werden. Die Einführung der Beikost sollte mit viel Liebe, Zuneigung und vor allem Zeit geschehen.

Sicherlich wird dein Kind bei den ersten Versuchen es mit Brei zu füttern, nicht mehr als 2 oder 3 Löffel essen. Wobei es vielmehr um die Verarbeitung aller Eindrücke, dem schmecken und fühlen des Breis geht. Außerdem lernt das Kind jetzt erst den Löffel kennen und muss den Umgang mit diesem Hilfsmittel auch erst einmal erlernen. Die ersten Versuche, den Brei vom Löffel zu bekommen, sehen für uns Erwachsene witzig aus, Flecken auf dem Lätzchen und nicht zuletzt auf Mutter oder Vater sind hier unvermeidlich, doch mit der Zeit wird der kleine Mensch immer besser mit dem Essbesteck umgehen und mehr Brei zu sich nehmen können.

Welchen Brei sollst du deinem Kind geben?

Vielleicht spricht dein Kinderarzt eine Empfehlung aus, wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass das Kind mit dieser Empfehlung nicht einhergeht 😉 Für den Start mit Beikost eignen sich Gemüsesorten wie Möhren, Pastinaken oder auch Kürbis. Probiere einfach unterschiedliche Sorten und schau, welche Reaktion dein Kind zu den unterschiedlichen Breien gibt.

Während manche Mütter auf selbstgemachten Brei schwören, eignet sich Brei aus dem Gläschen meiner Meinung nach genauso gut. Die Produktion unterliegt strengen Kontrollen und kann bedenkenlos gefüttert werden. Außerdem lohnt es sich in den ersten Wochen der Beikost meist nicht, diese kleinen Mengen Brei selbst zu kochen. Der Umgang mit vorgefertigten Breien ist unkompliziert und schnell.
Allerdings schmecken diese Breie alle ähnlich, bei selbst gekochten Breien hat das Kind ein anderes Geschmackserlebnis.

Nach einiger Zeit, kannst du deinem Kind andere Speisen anbieten. Fein pürierte Kartoffeln, sowie etwas Fleisch und Gemüse sollten gegen Ende des siebten Monats auf dem Speiseplan des Kindes stehen. Dein Kind wird schnell einen eigenen Geschmack entwickeln und manche Speisen bevorzugen oder ablehnen.

Ab dem 8. Monat kannst du beginnen, deinem Kind als Abendessen einen Getreidebrei anzubieten. Gemeinsam mit etwas püriertem Obst wird das eine vollwertige Mahlzeit, die der kleine Magen in der Nacht gut verdauen kann.

Unsere Erfahrung mit der ersten Beikost

Es ist ein echtes Abenteuer, wenn die Kleinen den ersten Brei vom Löffel schlabbern. Während Töchterchen Nummer eins gerne Möhren
löffelte, konnte man es Baby 2 mit keinem Brei Recht machen. Vielleicht wirst du auch die Erfahrung machen, dass dein Kind die ersten Essversuche verweigert, schließlich ist das eine völlig neue Erfahrung für den kleinen Menschen.

Aber bleib geduldig und rede bitte mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt darüber, sie können dir Tipps geben, wie es mit der Beikost klappt.